42. Tag der Passionszeit, 26. März 2024
Nein, es war nicht mein Tag. Gestern. Oder im Grunde eher letzten Donnerstag. Da blieb nämlich unser Opel stehen. Einfach so, aus heiterem Himmel, mitten auf der Straße, kurz hinter Diedersbüll. Immer noch Glück im Unglück, dachten wir, es war nur wenige Meter bis zur Schafhalle von Julius, dort konnten wir das Auto, das nicht mehr anspringen wollte, hinrollen, da konnte es erst einmal stehen bleiben. Und zweites Glück im Unglück – abschleppen kostet nichts, ich bin ja schon lange beim ADAC. Drittes Glück: ich war nicht gefahren, sondern meine Frau (sonst hätte es wieder geheißen – na, ihr wisst schon!). Also, dort beim ADAC anrufen, mit der Werkstatt in Niebüll etwas ausmachen. Montag morgen. Na, ist hoffentlich nur der Keilriemen, dachten wir noch. Kann ja eigentlich auch nichts schlimmes sein, so ein vier Jahre altes Auto, 70.000 Kilometer Fahrleistung...Das wird schon.
Pustekuchen. Gestern dem netten ADAC-Menschen, der unser Auto abschleppte, schwante schon nichts Gutes. „Wenn da mal kein Motorschaden ist!“ , meinte er nach dem Blick unter die Motorhaube …“ Dies kann bei diesem Modell immer mal vorkommen, aber ich will jetzt nichts Falsches sagen.“ Puh, erstmal durchatmen. So ein Schwarzseher, Kerle, bisschen ermutigender kann er ja schon sprechen! Schnell mal Mr. Google befragt – hupps, das gibt es wirklich, Motorschaden nach so kurzer Zeit, gerade bei diesem Modell...Na, prima! – Abliefern in der Werkstatt, warten auf den Rückruf, und der kam. Kurze Nachricht auf dem AB: „Tja, das ist Motorschaden.“
Nein, das war so gar nicht unser Tag gestern. Da dachten wir vor drei Jahren bei dem Kauf, jetzt hätten wir erst einmal jahrelang mit Auto ausgesorgt. Da waren wir erleichtert, als letzten Sommer die letzte Rate abgezahlt war – jetzt ist es unser! Und dann zerrinnt so ein Schatz von einem auf den nächsten Moment zwischen den Fingern, Unkosten in nicht eingeplanter Größenordnung stehen an, und Entscheidungen müssen ja auch zeitnah getroffen werden, auch wenn wir noch ziemlich planlos sind – reparieren, lieber gleich verkaufen, womit nun fahren? Wie gut, dass ich noch mein Fahrrad habe, aber ein adäquater Ersatz ist das natürlich auch nicht 🙂
Und Jesus sagt so richtig und wohltuend: „Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und Diebe nach ihnen graben und sie stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel.“ (Matthäus 6,19). Wie vergänglich sind unsere irdischen Schätze, eben noch scheinbar der kostbarste Besitz, im nächsten Moment ein dramatischer Wertverlust. Was zählt, ist doch anderes: Liebe, die du gibst und empfängst. Gottes Wort, das dich trägt! Hoffnung, die du dir nicht nehmen lässt. Menschen, die dir gut tun! – Und ich sehe die Bilder am Abend im Fernsehen – diese grauenhaft vielen Einschläge von Raketen in ukrainische Wohnviertel, das Vorrücken der Armee im Gazastreifen, Menschen, die gerade alles verlieren und doch nicht einfach aufgeben – wie machen die das? Bei uns ist es gerade nur ein Auto. Ja, immerhin, ein Auto. Nicht unser Tag. Aber es gibt viel schlimmere Tage für Menschen. Und nein – es ist kein unersetzbarer Schatz. –
Und was habt ihr für Tage, die nicht eure Tage sind? Aber ist nicht mit Gott jeder Tag: unser Tag? Bleibt behütet!
Foto: Na, das Modell hatte einige Kilometer mehr drauf als unser kleiner Opel – wäre ja eine echt chice Alternative hier im Automobilmuseum auf Usedom, na, paar Jahre ist das her …