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Kirche "Unserer Lieben Frau" in Klanxbüll

Kirche KL

Die wehrhafte, spätromanisch-frühgotische gewölbte Backsteinkirche stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Bau wird durch das zweijochige Schiff, den eingezogenen einjochigen Chor und die Halbrundapsis (Altarnische) gegliedert. Er hat Ecklisenen, Winkelfriese, lange Rundbogenfenster, Priestertür sowie Norder- und Süderportal im Schiff. Die Westwand wurde 1735 und 1931 erneuert. Apsis und Südseiten sind 1930/31 neu verblendet worden. Schiff und Chor werden durch Kuppelgewölbe mit acht Rippen über Spitzbogengurten abgeschlossen. Antiker Überlieferung entsprechend ist die Zahl Acht in der biblischen Zahlensymbolik Sinnbild der Vollkommenheit.

 

Die Auferstehung Christi galt als 8. Schöpfungstag, der 8. Tag nach der irdischen Siebentagewoche als Tag des Weltgerichts und Anfang des ewigen Lebens. Achteckige Taufbecken und Taufkirchen sind Sinnbild für das neue Leben nach der Taufe im Namen Christi. Die Bergpredigt enthält acht Seligpreisungen.

 

Südlich der Kirche steht das kleine Glockenhaus. Es trägt die drei Glocken von 1969.

Hier können Sie die Glocken hören: Glocken Klanxbüll

Kirche KX

Zur Kirche gehörten zwei Altäre. Bis 1857 hatte die Kirche einen Flügelaltar, der wegen seines verfallenen Zustandes abgestellt wurde. 1931 wurde dieser Flügelaltar überholt und an der Chornordwand angebracht, das zweite bis dahin benutzte Altarretabel wurde nach Hallig Hooge verkauft. Die spätgotischen Figuren (um 1520) befinden sich in einem neuen Schrein, dessen Hintergrund 1931 neu bemalt wurde. Im Mittelfach ist die heilige Sippe dargestellt (als Mittelpunkt die Dreiergruppe "Anna selbdritt" aus Jesuskind, Maria und Anna, der Mutter der Maria), dazu oben Gottvater, seitlich je ein Bischof (links vermutlich Ansgar, der "Apostel des Nordens", mit dem Modell einer Kirche in der Hand), in den Flügeln die Apostel, oben von links nach rechts die vier Heiligen Katharina von Alexandrien, Dorothea, Barbara, Margareta von Antiochien.

 

Diese Heiligen wurden im Mittelalter häufig zusammen abgebildet. Katharina gehört zu den vierzehn Nothelfern und ist Schutzheilige der Jungfrauen, der Universitäten, der Lehrer und Schüler, aller Berufe, die mit Rad oder Messer zu tun haben, der stillenden Mütter und Ammen. Dorothea war im Mittelalter eine beliebte Heilige, die oft im Zusammenhang mit den Nothelfern abgebildet wurde. Auch Barbara zählt zu den Nothelfern; sie ist Schutzheilige aller Befestigungen, der Baumeister, Artilleristen und der Sterbestunde (Pestepidemien). Die Nothelferin Margareta ist Schutzheilige des Ackerbaus, sie wurde bei schweren Geburten angerufen.

 

1973 wurde der Blockaltar erneuert. Als Mensa fand ein sandsteinerner polierter Grabstein Verwendung, der von dem Besitzer Groß-Bombülls, Dyke Marcussen, zur Verfügung gestellt wurde. Das Kreuz wurde 1931 von C. Rhein angefertigt.

Kirche KX Altarraum
Taufstein

Die Renaissance-Kanzel aus dem späten 16. Jahrhundert besteht aus einem fünfseitigen Korb mit Doppelsäulen und schmalen Rundbogenfeldern. Sie stammt aus der Kirche zu Volgsbüll (zwischen den Halligen Nordstrandischmoor und Hamburger Hallig gelegen), die der Burchardiflut am 11. Oktober 1634 zum Opfer fiel. Im Jahre 1641 wechselte die Kanzel für 93 Mark den Besitzer.


Die Triumphgruppe aus Weichholz wurde 1692 von Sibbern Karstens und seiner Frau Meta gestiftet. Sibbern Karstens von Groß-Bombüll war seinerzeit Deich- und Hardesvogt und in dieser Eigenschaft verantwortlich für die Eindeichung des alten Friedrichkooges südöstlich von Hoyer. Weil der Deichschluss bei Sieltoft wegen der Gewalt des Wassers sich außerordentlich schwierig gestaltete, lege Sibbern Karstens das Gelübde ab, für den Fall des Gelingens der Kirche zu Klanxbüll ein Kruzifix zu stiften. Die Arbeit wurde bei einem ortsansässigen Schnitzer, dessen Name nicht bekannt ist, in Auftrag gegeben.


Das spätgotische Altar-Leuchterpaar aus dem 15. Jahrhundert wird nur noch zum gottesdienstlichen Gebrauch aufgestellt.

Orgel KL

Die Orgel wurde 1972 von der Orgelbaufirma Kemper in Lübeck für die Klanxbüller Kirche gebaut.
Sie besitzt 6 klingende Register, ein Manual und Pedal mit insgesamt 351 Pfeifen.

Mehr über die Orgel: Orgel der Kirche Unserer Lieben Frau

 

Die Empore wurde bei der großen Restaurierung 1930/31 neu errichtet von dem Hamburger Klaus Meyer, der als Kunsttischler Geselle bei dem Klanxbüller Julius Nielsen war. 1972/73 ist die Empore an den Seiten erweitert worden. Hierbei sind die beiden großen Kerzenhalterungen (Kerzenställe, um 1800) aus Holz über den Portalen abgenommen worden. In früherer Zeit wurden nach einem Todesfall von den Angehörigen Kerzen für die Kirche gestiftet, die in diesen Regalen Platz fanden.

 

 

Kirche Kx

LOSUNG
DES TAGES