34. Tag der Passionszeit, 7. April 2025
Sieben Wochen Luft holen – ist das Motto der diesjährigen Passionszeit. Wir sind schon in der fünften Woche weit fortgeschritten. Für die Woche ist vorgesehen darüber nachzudenken: über dicke Luft. Wie belastend sie sein kann – aber auch wie wohltuend, wenn sich die Rauchschwaden irgendwann wieder verziehen und wie nach einem klärenden Gewitter die Luft wieder so frisch und angenehm ist … Dicke Luft: erfordert Dampf ablassen und die Fenster aufreißen. Übertragen: Ja, sagen, was einem nicht passt, statt herunterschlucken, und dann Wege finden, wie man das gemeinsam besser hinbekommt.
Schluckt ihr viel zu oft dicke Luft? Weil – man kann doch nicht so direkt sagen, was einen stört …Lieber so tun , als wäre alles in Ordnung. Lieber wegschauen statt aufbegehren … Lieber nachgeben statt Dampf ablassen …
Und Jesus? Einmal im Tempel hat er richtig Dampf abgelassen: weil er es nicht in Ordnung fand: diese vielen Geschäfte, die da getätigt wurden. Opfertier-Handel. Regelrecht randaliert hat er im Tempel, Tische der Geldwechsel umgestoßen, die Tiere freigelassen. Auch diese Aktion brachte ihm kurz darauf den Vorwurf ein ein Unruhestifter zu sein. Am Ende übernahm Jesus für Mensch und Tier die Opferrolle – damit es damit aufhört, andere, Unschuldige zum Opfer zu machen.
Manchmal muss man platzen und Unruhe stiften, statt wegschauen, wenn Unrecht geschieht, und runterschlucken, wenn einem was nicht passt. In anderen Situationen ist Jesus so verständnisvoll, so voller Güte und Vergebungsbereitschaft. Eben darum ist mir auch diese Tempelszene so wichtig – Jesus, der auch mal so ganz aus dem Rahmen fällt. Auch das steht uns Christinnen und Christen schon mal gut zu Gesicht. Und danach ist hoffentlich die Luft wieder so richtig klar!
Bleibt behütet!
Foto: Wüste Israel, Ein Gedi – mitten in der Wüste, aber doch ein Wasserfall