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36. Tag der Passionszeit, 9. April 2025

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Heute vor auf den Tag genau vor 80 Jahren ist der Theologe und Pastor Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet worden. Kurz vor der Befreiung dieses KZs. Erhalten sind viele Briefe aus der Gefangenschaft.
1933, zwei Tage nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, reflektiert Bonhoeffer in einem Radiobeitrag über Autorität und Gehorsam und warnt davor, dass ein Führer nicht um die Begrenztheit seiner Aufgabe und seine eigene Verantwortung wisse, schnell zum Verführer werde … An dieser Stelle wurde die Übertragung seines Radiobeitrages abrupt abgebrochen.
Bonhoeffer findet zu wenig Mitstreiter auch in seiner Kirche, die bereit sind auf den Führer in kritische Distanz zu gehen. Früh liegt ihm das Ergehen der jüdischen Bevölkerung am Herzen – er verhilft Jüdinnen und Juden zur Flucht. Seiner Kirche schreibt er ins Stammbuch, sie dürfe nur weiterhin sich an gottesdienstlicher Liturgie und gregorianischem Gesang erfreuen, wenn sie gleichzeitig auch „für die Juden schreie“ und da ihre Stimme erhebe. Nach Einführung des Arierparagraphen auch in der Kirche fordert er alle Pastoren auf ihr Amt niederzulegen. Er schließt sich der Bekennenden Kirche an, die im Widerstand zu den Deutschen Christen und zum Nationalsozialismus steht, leitet das Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde, das zuletzt im Untergrund weiterbesteht bis 1940. Er schließt sich dem Widerstand gegen Hitler an, der auch Attentate auf Hitler plant, und wird 1943 verhaftet. An der Planung des Attentates auf Hitler am 20. Juli 1944 war er involviert. Am 9. April 1945 wird er auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers erhängt.  Viele wichtige Gedanken haben wir ihm zu verdanken, die es wert sind weitergedacht zu werden: Die Unterscheidung zwischen billiger und teurer Gnade etwa, die uns Christinnen und Christen erinnert, dass wir uns wohl das Heil bei Gott nicht verdienen können, aber dass ethisches Handeln, gute Werke, die Tat der Liebe wesentlich zum Glauben dazu gehört. Er entwirft das Bild einer Kirche, die Christus ist, eben als  Gemeinde existierend in dieser Welt, und die sich für die Armen engagieren und darüber nachdenken muss, ihren ganzen Reichtum zur Überwindung der Not in der Welt einzusetzen. Auf Fanö hielt er Mitte der 30er Jahre eine Andacht, in der er sagt, dass „diese Kirche Christi ihren Söhnen im Namen Christi die Waffen aus der Hand nimmt und ihnen den Krieg verbietet und den Frieden Christi ausruft über die rasende Welt“. Und im Gefängnis weiß er sich doch getragen von seinem tiefen Gottvertrauen, das seinen bekanntesten Ausdruck findet in jenem Silvestergedicht an seine Verlobte Maria von Wedemeyer, das 1943 entstanden ist: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Am Ende vor seiner Hinrichtung soll er gesagt haben: „Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.“  
Bleibt behütet! 
Foto: Benno Lutz, Südwesthörn

LOSUNG
DES TAGES

Losung für heute:

Der HERR kennt die Gedanken der Menschen: Sie sind nur ein Hauch!
Psalm 94,11

Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott.
1.Korinther 3,18-19

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