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30. Tag der Passionszeit, 14. März 2024

30. Tag der Passionszeit, 14. März 2024 (Bild vergrößern)
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Ravensburg-  eine Kleinstadt im Schwäbischen, vielen gut bekannt durch einen großen Spielwarenhersteller, erzählt aber auch von einem sehr dunklen Kapitel seiner Stadtgeschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus, von 1937-1945, gab es hier ein Zwangslager für Sinti und Roma. Am 13. März 1943 wurden von dort 34 Angehörige der Sinti und Roma ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht. 29 von ihnen wurden ermordet. Ein weiterer Sinti, der sich zunächst vor der Deportation verstecken konnte, wurde später von der Gestapo verhaftet und geköpft.
Schon das Überleben im Zwangslager war schwer. Cecilie Guttenberger, eine der späteren Überlebenden, berichtet, wie sie mit ihren 16 Jahren jeden Tag 20 Kilometer Fußmarsch zurücklegen musste, zentnerweise Weiden in kaltes Wasser tauchen und schwere Steine schleppen musste, kaum gegen die Kälte im Winter geschützt. Aus den Weiden wurden Körbe geflochten.
Am 13. März 1943 stürmte die Gestapo das Zwangslager und wählte scheinbar ziemlich willkürlich 34 Personen für den Abtransport aus. Nach einer Nacht in einem Gefängnis in Ravensburg ging es in Viehwaggons über die Grenze nach Auschwitz.
Eine Schwester von Cecilie Guttenberger und fünf ihrer Neffen und Nichten starben im KZ Auschwitz-Birkenau.
Wie durch ein Wunder überlebte Frau Lavontain, damals 19 Jahre alt, als einzige von insgesamt 20 Familienmitgliedern, die ebenfalls nach Auschwitz deportiert wurden. 
Hildegard Franz verlor in Auschwitz innerhalb von 10 Wochen ihre vier kleinen Kinder. Durst, Hunger, Krankheiten und schwere Misshandlungen waren an der Tagesordnung. Alle ankommenden Sinti und Roma bekamen eine Nummer eintätowiert mit einem Z davor für Zigeuner. 
Auch Martha Guttenberger überlebte die Zeit im Konzentrationslager. 75 Jahre später machte sich ihr Enkel Bobby auf den Weg nach Auschwitz-Birkenau. Eines Tages hatte er das erste Mal die Nummer Z 5656 auf dem Arm seiner Oma eintätowiert gesehen. „Was hast du da für ein Tattoo?“ hat er sie damals so unschuldig gefragt. Und als er dann mehr von dieser Schreckenszeit damals erfahren wollte, habe seine Oma abgewunken: „Das willst du gar nicht wissen!“ – Als er 2018 dann das KZ Auschwitz-Birkenau besuchte, war er zutiefst betroffen und berührt, über all das Leid, das den Insassen dieses Lagers und eben auch seiner Oma widerfahren ist. Ein Freund von ihm fertigte für das Konzentrationslager Buchenau eine Gedenkplakette aus Edelstahl an, die jeden Tag auf 37 Grad erwärmt wird. Das spreche für sich, meint Bobby Guttenberger, „dass jeder Mensch die gleiche Temperatur hat, ob er schwarz, gelb, blau oder grün aussieht, ob er zu einer Minderheit gehört oder nicht – dass jeder Mensch gleich viel wert ist.“
Gestern, am 13. März, war der 81. Jahrestag der Verschleppung von 34 Sinti und Roma aus Ummenwinkel ins KZ Auschwitz-Birkenau. Wir leben gerade in einem Land, in dem Angehörige einer bei Wahlen antretenden Partei genau das nicht anerkennt: dass jeder Mensch gleich viel wert ist. Es gilt hellhörig zu sein und mutig zu bekennen. "Nie wieder!" Darüber ist nicht zu diskutieren! – Die Bibel sagt: Jeder Mensch trägt Gottes Ebenbild. Das gibt ihm einen unverlierbaren Wert. – Ja, und wir alle haben ungefähr die gleichen 37 Grad Körpertemperatur. Bleibt behütet! 
Foto: "https://pixabay.com/de/users/dzideklasek-1329146-Dariusz Staniszewski

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Losung für heute:

So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet


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Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt

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