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37. Tag der Passionszeit, 21. März 2024

37. Tag der Passionszeit, 21. März 2024 (Bild vergrößern)
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„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“
Das ist der Wochenspruch für diese Woche. Christliche Existenz ist ihrem Wesen nach Dienst. Christliche Nächstenliebe bedeutet sich nicht zu schade zu sein für jemand anderes da zu sein. Es kann im ersten Moment Überwindung kosten. Es kann beim anderen Widerstand erregen. Aber es ist das, was Jesus von uns möchte. Jesus macht es uns vor, als er am letzten Abend, den er mit seinen Freunden hier auf Erden in diesem Leben verbringt, niederkniet, von einem zum anderen auf Knieen rutscht und ihnen ihre staubigen Füße wäscht. Petrus ziert sich: Meister, du kannst doch nicht so vor mir knieen und meine Füße waschen,  lass uns wechseln, ich müsste das für dich tun! – Und Jesus sagt einfach nur: Lass es geschehen!
Lass es geschehen. Lasst Liebe zu. Ziert euch nicht! Bei Gott gibt es kein: Ich bin wichtiger als du, ich bin mehr wert, ich bin mir zu schade für diesen oder jenen Dienst. Jesus macht uns das vor: Er ist sich nicht zu schade, mitten in seiner wichtigen Rede sich von Frauen mit ihren Kindern unterbrechen zu lassen – er sieht die Kinder, geht hin und stellt sie in die Mitte: Werdet wie die Kinder! – Er ist sich nicht zu schade den Aussätzigen zu berühren und sich zum Blinden am Wegrand herabzubeugen. Und so will er uns haben: nicht als Kirche auf dem hohen Ross, sondern als Schwestern und Brüder im Straßenstaub, die in die Hocke gehen, um auch mit denen, die auf dem Boden sitzen, auf Augenhöhe zu begegnen. 
Im  Vikariat, der praktischen Ausbildungszeit zum Pfarrer, wollte uns ein Ausbilder erklären, dass wir vor einer Veranstaltung, die wir in unserer Kirchengemeinde anbieten, nicht die Stühle im Kreis hinstellen und nach der Veranstaltung wieder wegräumen sollten. Dafür hätten wir nicht so lange studiert und wären auch überbezahlt, als dass wir unsere kostbare Arbeitszeit zum Stellen von Stühlen vergeuden sollten! Wir sollten unsere Zeit für Wichtigeres einsetzen! So ungefähr drückte er sich aus. Was für ein Schmarrn! Wie viele Ehrenamtliche hat die Kirche, die sich nicht zu schade sind, gleich welche Ausbildung sie haben, welches Geld sie sonst im Leben verdienen, was sie schon geleistet haben: in der Küche nach dem Osterfrühstück den Abwasch zu machen, unser Gemeindehaus zu reinigen, für jemanden im Ort einen Fahrdienst nach Niebüll zu übernehmen und so vieles mehr. Jesus war als Gottessohn sein teures göttliches Blut nicht zu schade für mich am Kreuz zu vergießen, und er ist sich keinen Moment schade, wenn ich ihn brauche, mit ihm rede, ihn anrufe, ganz Ohr zu sein und bei mir zu sein – und bei dir doch genauso! Das ist das Geheimnis vom Dienst, der auch den reich macht, der auf diese Weise dient.
Letzte Woche nahm sich Wiebke zweimal Zeit um mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden und dann auch mit der Konfirmandengruppe, die ich an der Carl-Ludwig-Jessen-Schule habe, Konfirmationskerzen zu basteln: danke, dass du dir diese deine so kostbare Zeit für uns genommen hast! Und am Dienstag war sich Helga nicht zu schade meine Konfigruppe an der Carl-Ludwig-Jessen-Schule ins Bibelhaus nach Schleswig zu fahren – ohne ihren Fahrdienst hätten wir das nicht geschafft dort hinzukommen! Ihr seid mega – ihr alle, die ihr euch einbringt mit so vielen kostbaren Diensten in unseren Gemeinden. Ihr seid euch nicht zu schade! Auf euch alle! – Und: bleibt behütet!

LOSUNG
DES TAGES