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39. Tag der Passionszeit, 23. März 2024

39. Tag der Passionszeit, 23. März 2024 (Bild vergrößern)
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Es war sechs Tage vor Jesu Tod, oder, wie Johannes in seinem Evangelium schreibt, sechs Tage vor dem Passah, als nahe Jerusalem etwas Bedeutsames geschah. Eine Frau – Matthäus lässt in seinem Evangelium die Frau namenlos sein, Johannes dagegen berichtet, es sei Maria, die Schwester von Martha und Lazarus, den Jesus zuvor von den Toten auferweckt hat – salbt Jesus. Im Matthäusevangelium salbt die große Unbekannte Jesu Füße, bei Johannes ist es eben jene Maria, die das kostbare Salböl über Jesu Kopf gießt. Einer der Jünger nimmt Anstoß daran: „Was für eine Verschwendung, was hätte man mit diesem teuren Salböl Gutes für die Armen tun können, wenn man es verkauft hätte.“ Aber Jesus fällt ihm ins Wort und verteidigt die Tat der Frau: Für Arme könnt ihr jederzeit Gutes tun, sie aber hat mich schon für mein Begräbnis gesalbt. – 
In der Tat wird an dem Tag, als Jesus am Kreuz stirbt, keine Zeit mehr sein seinen toten Leib mit all den Kräutern und Salben einzureiben, wie es eigentlich üblich ist in der jüdischen Tradition zur Beisetzung: Weil der Sabbat gleich beginnt (am Freitag Abend nach Sonnenuntergang), muss Jesus noch zuvor in aller Eile beigesetzt werden, denn am Sabbat darf man keinen Friedhof betreten. Und am Ostermorgen kommen die Frauen ja quasi zu spät ans Grab, da ist Jesu Leichnam schon verschwunden,  und er selber ist auferstanden. –
Und doch steckt da noch mehr hinter der Geschichte von der Salbung Jesu durch jene Frau. Es scheint, als wollte Jesus die Frau schützen, indem er erklärt: sie hat meinen Leib schon für das Begräbnis gesalbt. – Denn schauen wir mal genauer hin: Was macht die Frau da eigentlich? Sie vollzieht eine prophetischen Handlung an Jesus. Sie salbt ihn mit Öl. Sie macht ihn zum Ge-Salbten. In der Sprache der Bibel: zum Messias, denn das bedeutet das Wort „Messias“ übersetzt: der Gesalbte. Gesalbt wurden Könige. Und der Messias ist der Heilskönig, den man am Ende der Zeit sehnsüchtig erwartete. Gott würde diesen Messias senden, und mit ihm würde die Heilszeit beginnen: darauf warteten damals viele Menschen voller Hoffnung. Maria, die ihn salbt, ist die, die in Jesus längt den Messias erkannt hat. Maria ist überzeugt, Jesus ist der, auf den sie schon so lange warten. Und jetzt wird die Heilszeit beginnen. Maria tut eine Zeichenhandlung an Jesus: sie salbt Jesus, als wollte sie ihn erinnern: Du bist es! Nimm diese dir von Gott zugedachte Rolle an! Bring uns das Heil der Welt! Sie salbt Jesus zum Messias: wenn so ihre Tat damals gedeutet worden wäre, sie wäre genauso verhaftet, festgenommen, womöglich zum Tode verurteilt worden wie Jesus, weil es so unerhört war, damals in Jesus den Messias zu sehen, ihn zum „König“ zu salben und damit die Macht des judäischen Königs und all der Tempelpriester in Frage zu stellen. Maria tut etwas Unerhörtes, Mutiges, Vorausschauendes, Entschlossenes – und das als Frau! Es ist, als hätte ihre Tat erst all das ausgelöst und in Gang gesetzt, woran wir in dieser Karwoche denken und was wir an Ostern feiern: Jesu Sterben für unsere Sünden, seinen Sieg über den Tod, die Hoffnung, die mit Jesus nicht mehr aus der Welt zu kriegen ist: er ist unser Heil, er ist König, er hat die Macht.
Es ist eine kleine Episode in der Bibel, eben auch unterschiedlich erzählt von Matthäus und Johannes. Aber es ist womöglich die entscheidende Tat, die alles auslöst und die Welt verändert: eine Frau, die Jesus das entscheidende Zeichen gibt: Jetzt kann es losgehen. Gott ist mit dir! Die Welt braucht dich! Und alles wird neu!
Wir gehen auf die Karwoche zu. Und morgen feiern wir Palmsonntag – herzliche Einladung gerne auch in unsere Kirchen in Neugalmsbüll um 9.30 Uhr und in Klanxbüll um 11.00 Uhr!
Bleibt behütet! 
Foto: Heute wurde die Welt etwas bunter - denn Kinder der Kinderkirche haben als Künstlerinnen und Künstler in der Malschule im Noldemuseum Akzente gesetzt und wunderbare Bilder gemalt! Danke an das Team dort im Museum und danke an euch Teamerinnen der Kinderkirche und alle, die mitgemacht haben!

LOSUNG
DES TAGES

Losung für heute:

So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet


http://www.combib.de/bibel/ue/jesa66.html#1
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt

© Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine

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